Massage gegen Rückenschmerzen
Rückenschmerzen belasten seit Generationen die unterschiedlichsten Personen aus allen Altersgruppen und Berufsschichten. Was dabei als harmloses Zwicken im Rückenbereich beginnt, weitet sich schnell chronischen Beschwerden aus, die den Alltag der Betroffenen zunehmend beeinträchtigen, bis jene in ihrer Lebensqualität eingeschränkt werden.
Eine Maßnahme, um den Rücken auf natürliche und nachhaltige Weise zu kräftigen, ist hierbei die Rückenmassage, ein Konzept, dass genau an dem Ursprung der Problematik ansetzt, nämlich dem Rückenschmerz als komplexes Symptom mit vielen verschiedenen Ursachen.
Volkskrankheit Rückenschmerzen – vielschichtige Gründe, einnehmende Erkrankung
Der Begriff Rückenschmerz ist eigentlich ein Synonym für viele unterschiedliche Schmerzreize, die sich im Bereich der Rückenmuskulatur abspielen. Dabei könnte es sich um ein Stechen, Brennen, Pochen oder eine Kombination aus unterschiedlichen Schmerzarten handeln, die den Betroffenen zunehmend beeinträchtigen. Weiterhin bezieht sich der Rückenschmerz sowohl auf die Brustwirbel als auch auf die Lendenwirbel oder Rippen, denn der Rücken kann durch viele Dysbalancen in seiner Vitalität beeinträchtigt werden.
Ganz gleich also, ob junge Menschen, Senioren, Personen mit Vorerkrankungen oder körperlich gesunde Leute: dieser allübergreifende Schmerz lässt sich keiner spezifischen Zielgruppe zuordnen. Ähnlich verhält es sich mit den Auslösern, da auch jene äußerst variabel sind. So könnten die körperliche Überanstrengung durch ein kräftezerrendes Training, zu schweres Heben, eine falsche Sitzhaltung oder Übergewicht zu einem schmerzenden Rücken führen. Ebenso gelten psychosomatischer Stress, eine ungesunde Schlafposition oder Bewegungsmangel als Indikatoren für Disharmonien im Rücken. Nicht selten kommt es zudem durch Vorerkrankungen, erblich veranlagte Rücken-Fehlstatiken, instabile Knochen oder einen chronisch-erkrankten Bewegungsapparat zu einer dauerhaften Überbelastung der Rückenpartie, die sich letztlich in Schmerzen ausdrückt.
Besonders schwierig an der Problematik Rückenschmerz ist, dass sie schleichend verläuft und sich die Symptome meist erst dann richtig zeigen, wenn die Erkrankung ein fortgeschrittenes Stadium erreicht hat. Insofern die betreffende Person in ihrem Alltag jedoch nichts ändert und den Rückenschmerz schlichtweg akzeptiert, kann er sich verschlimmern und zu einer Problematik werden, die dauerhaft bestehen bleibt. In jenem Fall würde lediglich eine langwierige Therapie helfen, die Stabilität und Vitalität des Rückens wiederherzustellen.
Darum ist es wichtig, schon bei den ersten Warnsignalen aktiv zu werden und etwas gegen die Schmerzen zu unternehmen. Eine Behandlungsstrategie wäre diesbezüglich die Rückenmassage, ein sanftes Wellnessverfahren mit nachhaltigem Effekt für die Gesundheit der Rückenmuskulatur.
Massage gegen Rückenschmerzen – auf sanfte Art zu stabiler Rückenmuskulatur
Eine Rückenmassage gehört zu den Wellnessverfahren, durch die schmerzhafte Rückenprobleme und Disharmonien behutsam aufgehoben werden sollen. In Verbindung damit zielt die Rückenmassage bewusst auf den namensgebenden Bereich ab und fokussiert sich auf alle Beschwerden, die am Rücken zu finden sind. Ihren Ursprung hatte die Technik schon vor vielen Generationen, denn Massagen sind eine traditionelle Heilmethode, welche in den unterschiedlichsten Kulturkreisen auf verschiedene Arten praktiziert wird.
Die Rückenmassage beschreibt infolgedessen ein reines Entspannungskonzept und grenzt sich deutlich von anderen Therapiearten für einen beschwerdefreien Rücken, darunter Physiotherapie oder Krankengymnastik, ab. Das heißt, sie muss in Eigenleistung bezahlt werden, dient lediglich zur Erholung und der Rehabilitation bei leichten Dysbalancen und ersetzt keine medizinisch-verordnete Behandlung für schwere oder chronische Rückenschmerzen.
Aufgrund ihrer Wirkung lässt sie sich jedoch durchaus als Ergänzung zu solchen Therapieansätzen nutzen und spricht somit eine breit gefächerte Zielgruppe von Personen an.
Rückenmassagen gelten daraufhin als Teilkörperanwendungen, da sie sich nicht auf den gesamten Bewegungsapparat beziehen, sondern ausschließlich einen Teilbereich ansprechen. Deswegen sind sie meist zwischen 20 und 30 Minuten lang. Weiterhin wäre es möglich, sie durch andere Teilmassagen wie die Nackenmassage zu vervollständigen, um wiederum ein ganzheitliches Wohlgefühl zu unterstützen. Rückenmassagen werden für gewöhnlich in Wellnesspraxen, Kurhotels oder SPA-Bereichen angeboten, lassen sich hervorragend mittels Wärmeeinwirkung zu einer Thermotherapie verändern oder erlauben die Anwendung von Equipment wie Guasha-Schabern oder Hot-Stones.
Heutzutage gibt es zahlreiche Ausführungen einer Rückenmassage, die je nach Fachpraktiker, Gesundheitszustand des Kunden und Kultur variieren, aber allesamt dieselben Intentionen verfolgen: die Gesundheit der Rückenmuskulatur.
Ziele der Rückenmassage – Mobilität trifft Stabilität des Bewegungsapparats
Rückenmassagen sind in erster Linie für die Funktionalität und Vitalität des Rückens verantwortlich. Dabei verbinden sie allerdings viele positive Eigenschaften miteinander, die sich auf die gesamte Gesundheit des Bewegungsapparats und der Psyche auswirken können. Demnach eignen sich entsprechende Wellnesspraktiken für die Prävention, als Unterstützung weiterer Therapien gegen Rückenschmerzen und zur Rehabilitation nach Erkrankungen im Rückenbereich.
Einige der vorrangigen Ziele, die eine Rückenmassage verfolgt, sind:
- mehr Stabilität für die Rückenmuskulatur
- Steigerung der Mobilität
- Aufhebung von Bewegungseinschränkungen
- Abbau von Blockaden, Verhärtungen und Verkrampfungen der Rückenpartie
- Gewebelockerung
- verbesserte Durchblutung
- ganzheitliche Entspannung
- Wiederherstellung der Dehnbarkeit von Rückenmuskeln
- verbesserte Sauerstoffzufuhr
- Freisetzung positiver Energien zum Abbau von Ängsten, Depressionen oder Schlafproblemen
Demzufolge ist eine Rückenmassage ein vielschichtiges System, bei welchem die physische Wirkung einen direkten Einfluss auf die psychische Verfassung des Betroffenen hat. Gemeinsam entsteht daraus ein tiefenwirksames Konzept, das auch die Selbstheilungskräfte des Immunsystems ankurbelt, Glückshormone in Form von „Endorphinen“ ausschüttet und dadurch die Vitalität auf sämtlichen Ebenen verbessert.
Trotz allem darf die Wellnessanwendung nicht bei jeder Person zum Einsatz kommen, denn gerade chronische Erkrankungen des Bewegungsapparats, degenerative Veränderungen der Muskulatur und des Knochenaufbaus, erhebliche Mobilitätseinschränkungen oder Krankheitsbilder wie Glasknochen sollten nicht durch eine Rückenmassage behandelt werden. Die Gefahr für eine Verschlechterung der Gesamtsituation oder auftretende Nebenwirkungen ist zu hoch.
Ähnlich verhält es sich bei vorliegenden Infektionen, fiebrigen Krankheiten und Entzündungsprozessen, weil hier nicht absehbar wäre, welche Risiken eine Massage hat. Gleichzeitig dürfen Schwangere, Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder einer Thrombose nicht von einer Rückenmassage profitieren.
Für den Tiefeneffekt der Rückenmassage muss obendrein eine passende Technik zur Ausübung kommen.
Rückenmassage Techniken – durch wechselnde Bewegungsabläufe zu mehr Wohlgefühl
Rückenmassagen haben viele verschiedene Facetten. Dabei gibt es allerdings diverse Grundtechniken, die durch individuelle Bewegungsabläufe ergänzt werden.
© STUDIO GRAND WEB - stock.adobe.com
Die gängigsten Techniken sind hierbei:
- Friktion
Die Friktion ist eine Art Reibung, bei welcher der Masseur die Fingerspitzen oder die Handflächen in kreisender Form über die Haut des Kunden gleiten lässt.
- Effleurage
Dies ist die behutsamste unter den Massagetechniken, bei welcher der Masseur beidhändig ganz vorsichtig über die Haut des Kunden streicht, die er massieren soll. Effleurage lässt sich demnach als Streichung übersetzen und unterstützt Kunde sowie Fachkraft darin, sich für die verschiedenen Grifftechniken der Rückenmassage zu öffnen, sich zu entspannen und den Organismus langsam auf die nachfolgenden Praktiken vorzubereiten. Außerdem könnte Effleurage sinnvoll sein, wenn die Massage abgeschlossen wird und lediglich ein leichtes Ausstreichen erfolgen soll.
- Vibration
Mit einer erzeugten Vibration lassen sich sogar Verkrampfungen und Verspannungen überdurchschnittlich präzise lösen. Dazu muss der Masseur jedoch seine Hände auf die Haut des Kunden legen und in zügigen Bewegungen mit den Fingern über die Haut des Kunden hin und her wandern, ohne dabei Druck anzuwenden.
- Petrissage
Das in Deutschland als Kneten bekannte Verfahren ist eines der simpleren Techniken innerhalb der Rückenanwendung. Trotz allem besitzt sie eine große Wirksamkeit, was ihr ihre Beliebtheit verschafft. Sie können diesbezüglich schonend die Haut zwischen Händen sowie Fingern greifen und von dem vorherrschenden Druck befreien. Das begünstigt, dass die Sehnen und Knochen darunter ebenfalls stimuliert werden.
- Tapotement
Tapotement, auch Klopfung genannt, erweist sich insbesondere bei verhärteter Muskulatur oder Verspannungserscheinungen als äußerst wohltuend. Dafür werden die verkrampften Körperbereiche einfach behutsam abgeklopft.
Selbstverständlich ist es ebenfalls möglich, die Grifftechniken je nach Kunde zu variieren. Empfindet jemand die Vibration als besonders angenehm, scheut sich aber vor der Friktion, darf der Fachpraktiker häufiger mit der Vibration arbeiten und die Friktion wiederum komplett weglassen oder nur in geringen Maßen an den Kunden herantragen. Damit die Rückenmassage aber ihre Wirkung überhaupt freisetzen kann, ist es notwendig, dass sich der Masseur an eine vorgegebene Richtlinie hält.
Rückenmassage Anleitung – Schritt für Schritt zur Mobilität
Bei einer Rückenmassage kümmert sich der Fachpraktiker zunächst um eine entspannte Räumlichkeit mit wohlig-warmem Raumklima, einer komfortablen Unterlage sowie dem stimmigen Ambiente, welches den Kunden dazu einlädt, sich vollkommen zu erholen. Das verbessert die Qualität der Massage und trägt nachhaltig dazu bei, die einzelnen Grifftechniken tiefenwirksam einsetzen zu können.
Der Masseur nutzt für gewöhnlich ein passendes Massageöl, mit welchem er anfangs den Kunden großzügig einölt. Dieser liegt dafür in der Bauchlage, wobei der Kopf gerne auf einem Kissen abgestützt werden darf und die Arme ganz locker neben dem Oberkörper ruhen. Die Rückenmassage untersteht danach einer strukturierten Anleitung, die sich wie folgt zusammensetzt:
Schritt 1
Absolvieren Sie sanfte und gleichmäßige Streichungen, entlang des Rückens. Diese sollen helfen, dass Öl zu verteilen und den Organismus auf die kommende Massagetechnik einzustimmen. Agieren Sie großflächig und seitlich an der Wirbelsäule entlang, aber niemals darauf.
Schritt 2
Erhöhen Sie nun den Druck und führen Sie leichte Kreisungen der Fingerkuppen über die einzelnen Gewebeschichten aus. Dies hilft Ihnen, Verhärtungen oder Verkrampfungen zu lokalisieren, um jene im Verlauf noch gezielter aktivieren zu können.
Schritt 3
Starten Sie die Rückenmassage bei der Schulterpartie und lassen Sie Reibungen folgen. Diese werden kreisend mit den Handflächen ausgeübt und sprechen den ganzen Schulterblätterbereich an.
Schritt 4
Ziehen Sie die Finger zusammen und walken Sie die Haut des Kunden an den betreffenden Stellen.
Schritt 5
Jetzt integrieren Sie knetende Bewegungen mit Ihren Daumen, denn die lindern die Verspannungen, welche sich vermehrt an der Schulterpartie zeigen.
Schritt 6
Wechseln Sie zu der Rückenmitte. Massieren Sie abermals nicht direkt auf den Wirbeln, sondern seitlich neben der Wirbelsäule sowie in parallelen Streichrichtungen. Sie dürfen die Streichungen kraftvoll ausführen, solange Sie einen harmonischen Rhythmus haben und gleichmäßig zum Einsatz kommen.
Schritt 7
Jetzt kreisen Sie mit den Handballen über die Rückenmitte, um diese zu stimulieren.
Schritt 8
Streichen Sie daraufhin senkrecht von dem Wirbelsäulenbereich weg und verwenden Sie dafür nur Ihre Daumen.
Schritt 9
Es folgt das Strecken der Wirbelsäule. Dafür ziehen Sie mit einer Ihrer Hände am unteren Rücken in Beinrichtung, während Sie die andere Hand am oberen Rückenbereich platzieren und in Kopfrichtung ziehen. Gerne dürfen Sie die entsprechende Richtung auch beidhändig auf einer Seite wiederholen.
Schritt 10
Lassen Sie Ihre Hände langsam zum Steißbein hinunterfahren. Führen Sie behutsame Kreisungen mit der gesamten Handfläche aus, welche sowohl die Steißbeingegend als auch die Lenden anspricht.
Schritt 11
Wechseln Sie nun zu kleineren Kreisungen mit den Fingerkuppen Ihrer Hände und ziehen Sie diese dafür seitlich von der Steißbeingegend weg. Auf Wunsch könnten ebenfalls Grifftechniken zur Gesäßstimulation angewandt werden, die besonders empfindsame Nerven lockern sollen.
Schritt 12
Legen Sie Ihre Handinnenfläche ganz flach auf Ihr Steißbein und beginnen Sie mit langsamen Kreisen auf der Haut.
Schritt 13
Streichen Sie zum Abschluss erneut von dem Gesäß bis zu der Schulterpartie aus und wiederholen Sie den Vorgang mehrmals. Der Druck wird verringert, während die Gleichmäßigkeit der Streichungen oberste Priorität hat.
Schritt 14
Gönnen Sie dem Kunden eine Ruhephase und empfehlen Sie ihm, nach der Behandlung ein Bad zu nehmen oder gründlich zu duschen, damit die Ölreste entfernt werden und sich der Kunde schneller regenerieren kann.
Wichtig wäre in jedem Fall, die Massage gezielt auf den Einzelnen abzustimmen. Hat er im Lendenwirbelbereich mehr Verhärtungen, ist es darum ratsam, die Grifftechniken dort intensiver anzuwenden, wohingegen bei einer Verkrampfung des gesamten Rückens die Gleichmäßigkeit zwischen den einzelnen Massageabschnitten von Bedeutung ist.
Für gewöhnlich überdauert die Anwendung circa 30 Minuten. Die Rückenmassage lässt sich dabei nicht nur von einem professionellen Physiotherapeuten anwenden. Sie eignet sich ebenfalls hervorragend für eine Partnermassage.
Nicht minder entscheidend ist es, Fehler bei der Rückenmassage zu vermeiden, weil jene zur Verstärkung des Schmerzreizes führen und die Mobilität negativ beeinflussen können. Darum sollte niemals mit zu festem Druck gearbeitet werden. Zudem ist der Verzicht auf Massageöl nachteilig, weil eine trockene Reibung als unangenehm wahrgenommen wird und schmerzen könnte. Auch der Nierenbereich und die Knochen werden bei der Massage ausgespart.
Um die Vitalität des Rückens allerdings nachhaltig zu verbessern, empfiehlt es sich obendrein, die Massage durch andere effektive Maßnahmen zu unterstützten.
Tipps für den starken Rücken – verschiedene Wege zu widerstandsfähigen Rückenmuskeln
Die Rückenmuskulatur lässt sich auf unterschiedliche Weise kräftigen, sodass jeder einen aktiven Beitrag zu einem gesunden Rücken leisten kann. Als Ergänzung zu einer wohltuenden Rückenmassage empfehlen sich diesbezüglich:
- ausreichend Bewegung
- eine gesunde Sitzhaltung
- eine korrekte Schlafposition/rückenfreundliche Matratzen
- ausreichend Erholung
- Stressabbau
- Vermeidung von Übergewicht, schwerem Heben und starker Belastung
Diese Faktoren sind eine optimale Abrundung zu der Rückenmassage, um den Bewegungsapparat präventiv zu stärken, die Anfälligkeit für verschiedene Erkrankungen zu senken und die Rückenmuskeln zu regenerieren.
Dadurch erweist die Rückenmassage als nachhaltige Wellnessmethode, die hilft, die Volkskrankheit Rückenschmerz auf natürliche Art zu bekämpfen und die Gesundheit des Rückens zu verbessern.
© Peter Atkins - stock.adobe.com